Andreas´ private Quäker-Seiten

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Übersicht
Zum Namen "Quäker"
Glaubensinhalte
Entstehung der Religiösen Gesellschaft der Freunde
Quäker in Deutschland
Quäker in der Welt
Zeitschrift "Der Quäker"
Gruppen und Bezirke

Zum Namen "Quäker"
Wegen ihrer Ergriffenheit während der Andachten begannen manche Freunde zu zittern (engl. to quake), was ihnen schon früh in England den Namen Quäker (Zitterer) einbrachte. Da dieser eigentlich als Spott gemeinter Name von den Freunden nicht als Beleidigung empfunden wurde, wird "Quäker" auch heute noch als Synonym für die "Religiöse Gesellschaft der Freunde" gebraucht. Es werden beide Namen gleichberechtigt verwendet.

Suchst Du nach einer Religion für alle Tage? Versuche es bei den Quäkern
(Eine Einführung von Annette Fricke)

Die Quäker. Eine Religionsgemeinschaft von Freunden und Freundinnen
(Eine Einführung von Martin Januschek)

Die Quäker glauben, daß sich Gott jedem Menschen persönlich und individuell offenbart. Jeder kann das Wort Gottes im Herzen empfangen, und die Freunde bemühen sich, ihr Leben danach auszurichten. Sie bezeichnen das Wirken des Geistes auch als „Inneres Licht", „Gottes Saat" oder „Innerer Christus". Dies ist darauf zurückzuführen, daß die ersten Quäker meinten, Christus wohne in der Seele des Gläubigen. Feste Dogmen lehnen sie ebenso ab wie einen Klerus, der von den Gläubigen abgehoben ist und der für seine Tätigkeit bezahlt wird. Darüber hinaus haben sie kein formelles Glaubensbekenntnis. Dagegen betrachten sie alle Mitbrüder und -schwestern als potentielle Gefäße, die für das Wort Gottes offen sind. Ein wesentlicher Bestandteil ihres Gottesdienstes ist die schweigende Andacht.

 

Glaubensinhalte
Den Quäkern zufolge ist der Mensch gut, da in jedem einzelnen etwas von Gott existiert. Gleichzeitig wissen sie um die Präsenz des Bösen, das sie so weit wie möglich bekämpfen. Das Quäkertum bezeichnet eine Lebensart, die in Einklang mit christlichen Prinzipien steht. Aufrichtigkeit und Offenheit gehören zu den Tugenden der Quäker. Demgemäß lehnen es Kaufleute ab, zu handeln, denn Handeln bedeutet, daß die Wahrheit veränderbar ist. In der Nachfolge Christi verzichten die Quäker auf Luxus und betonen die Einfachheit in ihrer Kleidung sowie in ihren Umgangs- oder Sprachformen. Bis ins späte 19. Jahrhundert hinein verwandten die Quäker die Anrede „thee" statt des förmlicheren „you" und brachten damit zum Ausdruck, daß sie sozialen Unterschieden wenig Bedeutung beimaßen.

Im Zusammenhang mit Ämtern und der gesellschaftlichen Stellung machen die Freunde keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Sie akzeptieren jeden als Mitglied, der die moralischen und religiösen Grundvoraussetzungen erfüllt und bereit ist, die Regeln der Gemeinschaft zu beachten. Ein- bis zweimal pro Woche findet ein Gottesdienst, ein sogenanntes Meeting, statt, das helfen soll, die Gegenwart von Gott zu spüren, die sie in ihrem Alltag begleitet. Bei diesen Zusammenkünften werden von den Gläubigen nach der schweigenden Andacht Gedanken und Glaubenszeugnisse ausgetauscht. Da sich die Religion der Quäker ursprünglich auf den spirituellen Glauben stützte und jede sichtbare Glaubensbekundung ablehnten, folgten ihre Gottesdienste zunächst keinem vorgefaßten Ablauf und kannten weder Predigt noch Liturgie noch andere feste Riten. In Europa ist dies auch heute noch weitgehend so. In der heutigen Zeit greifen viele Gemeinden in Amerika und Afrika allerdings verstärkt auf Geistliche zurück, die ihr Amt hauptberuflich ausüben. Dadurch gibt es Treffen, die vollständig oder teilweise einem strukturierten Ablauf folgen. In den U.S.A. gibt es deshalb verschiedene Jahresversammlungen (eher evangelikal geprägte mit hauptamlichen Geistlichen und die traditionellen), die jedoch in vielen Bereichen eng zusammenarbeiten.

Sowohl bei den fest strukturierten wie bei den unstrukturierten Zusammenkünften übernehmen die Mitglieder ein hohes Maß an Verantwortung. Eine Gruppe, die sich „Gottesdienst und Amt" nennt, ist für das spirituelle Moment des Treffens verantwortlich. Einige Personen erfüllen seelsorgerliche Aufgaben oder teilen sich diese mit einem Geistlichen. Periodisch stattfindende Treffen, sogenannte Meetings for Business, kümmern sich um das religiöse Leben sowie um verwaltungstechnische Angelegenheiten. Hinzu kommen monatliche und vierteljährliche Treffen (Monthly und Quarterly Meetings) innerhalb eines Bezirks und schließlich die Jahresversammlung (Yearly Meeting) der „Gesellschaft der Freunde". Letztere besitzt die höchste Autorität in allen Glaubens- und Verwaltungsfragen, die innerhalb der verschiedenen Unterbezirke entstehen können. In der Regel wählen die Quäker nicht; die Gläubigen versuchen statt dessen, Gottes Willen zu erkennen, indem in jedem Fall eine bestimmte Angelegenheit genau abgewägt wird. Es ist Bestandteil der Lehrer der Quäker, Teilnehmer ihrer Treffen auf ihre Treue zu den Prinzipien der Quäker hin zu befragen. Bevorzugte Themen sind hier die Erziehung der Kinder, der Genuß von Alkohol, Zigaretten, Drogen, der Dienst am Nächsten, die ethnische oder religiöse Toleranz sowie der Wille, allen äußeren Angriffen mit dem Geist der Liebe, statt mit Zorn und Strafe zu begegnen.

 

Entstehung der Religiösen Gesellschaft der Freunde
Der Unsprung der Quäker liegt im England des 17.Jahrhunderts. Geschichtliches finden Sie hier.

 

Quäker in Deutschland
Die Deutschen Jahresversammlung (gegründet 1925, nachdem aber schon früher Quäker in Deutschland lebten) ist der informelle Zusammenschluß der ca 400 in Deutschland lebenden Mitglieder der Religiösen Gesellschaft der Freunde. Neben den Mitgliedern gibt es etwa nocheinmal die gleiche Anzahl von "Freunden der Freunde". Dies sind Menschen, die am Leben der Religiösen Gesellschaft der Freunde teilhaben, ohne jedoch formal Mitglieder zu sein. Da die Quäker in Deutschland keine Mission betreiben, besteht zwischen Mitgliedern (Freunden) und den Quäkern Nahestehenden (Freunden der Freunde) fast kein Unterschied. Mitglieder übernehmen in der Hauptsache mehr Verantwortung für die Gesellschaft. Die Deutsche Jahresversammlung (der Name stammt vom alljährlichen Treffen nahezu aller Mitglieder) ist nicht als Spitze einer Hierarchie zu verstehen. Es gibt keinerlei Weisungsbefugnis. Vielmehr werden in Versammlungen und Ausschüssen einstimmige Beschlüsse gefaßt, die in den Gruppen und Bezirken vorbereitet worden sind. Die Gruppen kommen häufig wöchentlich zusammen, die Bezirke in der Regel vierteiljärlich. Die Deutschen Jahresversammlung beschäftigt keine hauptamtlichen Kräfte.

 

Quäker in der Welt
Die zahlenmäßig stets recht kleine Gruppe umfaßte um das Jahr 1980 weltweit circa 200 000 Mitglieder, die in rund dreißig Ländern verteilt sind. Die meisten Quäker leben in den USA, wo die Gesellschaft neuesten Statistiken zufolge über ungefähr 1 100 Gemeinschaften mit insgesamt 117 000 Gläubigen verfügt. Weitere größere Jahresversammlungen finden in Afrika mit 39 000 sowie in Großbritannien und Irland mit etwa 21 000 Gläubigen statt. Auch in Mittelamerika, Australien, Kanada und Neuseeland gibt es Quäkergemeinschaften. Die internationale Organisation der Gesellschaft heißt Friends World Committee for Consultation.

 

Zeitschfift "Der Quäker"
Die Zeitschrift "Der Quäker" erscheint monatlich und ist im Quäker-Büro Berlin zu bestellen.
Das Jahresabonnement kostet 60 DM in Europa und 70 DM in Übersee.

Die Gruppen und Bezirke der Deutschen Jahresversammlung
erfragen Sie bitte im Quäker-Büro Berlin.

 


(c) 12.05.1997 Andreas Schulze