Gottesdienst in der Tradition der Quäker

Nach der alten Praxis der Religiösen Gesellschaft der Freunde wird der Gottesdienst völlig ohne menschliche Leitung oder Aufsicht gehalten. Eine Gruppe aufrichtiger Menschen kommt zusammen und sie setzen sich ruhig nieder, ohne daß irgend etwas im voraus arrangiert wäre; vielmehr sucht jeder das Bewußtsein unmittelbarer göttlicher Leitung zu haben und sich vor allem der Gegenwart des lebendigen Christus bewußt zu werden. Es ist nicht ganz zutreffend, wenn gesagt wird, daß solch eine Zusammenkunft auf der Grundlage des Schweigens abgehalten werde; zutreffender ist es, wenn man sagt, daß sie auf der Grundlage des "heiligen Gehorsams" stattfindet. Diejenigen, die an einer solchen Zusammenkunft teilnehmen, können sie auf zwei verschiedene Weisen falsch beeinflussen: Erstens durch einen vorgefaßten Beschluß zu sprechen; und zweitens durch einen vorgefaßten Beschluß, schweigsam zu bleiben. Die einzige Weise, in der ein Teilnehmer an einer solchen Zusammenkunft hilfreich sein kann, ist die, sich einzustellen, auf die noch leise Stimme zu lauschen und zu tun, was immer gefordert werden mag. Eine solche Zusammenkunft ist immer ein großes Wagnis des Glaubens, und zu diesem Wagnis laden wir Sie zu dieser Stunde ein.

Aus einer Einladung zu einer Andacht